Vom Maschinenraum über schlechte Semmelknödel zur Parteispitze. Wie Herbert Kickl die Politik entdeckt hat, zum Obmann der FPÖ aufgestiegen ist und dabei Millionen verdiente.

Wenn er „als rechtsextrem beschimpft“ werde, dann, so Herbert Kickl, „trage ich diese Beschimpfung wie einen Orden“. Das ruft der FPÖ-Chef und mögliche nächste Bundeskanzler beim FPÖ-Neujahrstreffen im Jänner 2024 seinen johlenden Anhänger:innen zu.

Zur ideologischen Ausrichtung des FPÖ-Chefs bleiben damit keine Fragen mehr offen. Doch eine entscheidende Frage stellt sich weiter: Wie wurde Kickl zu dem rechten Ideologen, der er heute ist? Wie tickt der mögliche nächste Bundeskanzler? Und was können wir deshalb von ihm erwarten?

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Titelbild: Attac, CC BY-SA 2.0

Aufgewachsen in der Erdmannsiedlung

Aufgewachsen ist der 1968 geborene Herbert Kickl in der kleinen Kärntner Gemeinde Radenthein, ganz in der Nähe des Millstätter Sees. Genauer gesagt in der Erdmannsiedlung, einer Arbeiter:innensiedlung für die Beschäftigten des heutigen Weltkonzerns RHI Magnesita. Einerseits ist die Siedlung sozialdemokratisch geprägt, wie die beiden Journalisten Gernot Bauer und Robert Treichner in ihrer Biografie über Herbert Kickl beschreiben. Doch es gibt noch einen weiteren interessanten Hinweis.

Denn die Erdmannsiedlung soll bis heute den Beinamen „Kanaltaler Siedlung“ tragen, so Bauer und Treichner. Das Südtiroler Kanaltal gehörte ab 1919 zu Italien – und die Nazis hatten sich mit den italienischen Mussolini-Faschist:innen darauf verständigt, die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols „Heim ins Reich“ zu holen. Für die sogenannten „Optanten“ (also jene Südtiroler:innen, die für den Umzug nach Nazi-Deutschland optiert hatten) wurden dann neue Siedlungen gebaut. Eine der neuen Wohnorte der Neuankömmlinge: Die Erdmannsiedlung in Radenthein.

Das deutschnationale Milieu in Kärnten

Es gäbe keine Hinweise, dass Kickl selbst von Kanaltalern abstamme, schreiben die beiden Journalisten. Wohl aber manche seiner Nachbarn. Es ist vermutlich ein Milieu, wo auch nach 1945 wenig Distanz zum NS-Regime herrscht. Dazu kommt das generelle politische Klima in Kärnten: Deutschnationale geben den Takt vor, die slowenische Minderheit wird unterdrückt. Es ist ein bekanntes deutschnationales Phänomen: Jene, die sich ihres eigenen Deutschtums am wenigsten sicher sind, wollen es am Vehementesten verteidigen.

Nur 6 Prozent der österreichischen Bevölkerung lebten vor 1945 in Kärnten, aber 15 Prozent aller österreichischen Nazis kamen aus dem südlichsten Bundesland. Und das zeigte sich dann auch nach 1945, nicht zuletzt bei der im Land dominierenden SPÖ. Die SPÖ Kärnten bekam nicht zufällig den Beinamen „Punschkrapferlpartei“: Außen zartrosa, innen tief braun und immer betrunken.

Die FPÖ ist mit Abstand die stärkste Partei

Und die Nazi-freundliche Stimmung ging in der SPÖ weit über Kärnten hinaus. So erklärte etwa Bundespräsident Karl Renner am 8. Oktober 1945 im SPÖ-Vorstand, dass ihm der braune Faschismus eigentlich lieber gewesen wäre als der schwarze Faschismus der Austrofaschist:innen – wenn da nicht die außenpolitischen Auswirkungen gewesen wäre. Der Holocaust war für Renner in dieser Gleichung offensichtlich kein Problem.

Kurz und gut: Dass die Erdmannsiedlung und Radenthein in Kickls Jugend sozialdemokratisch dominiert sind, muss noch wenig geheißen haben. Bei der Nationalratswahl im September 2024 bekommt die FPÖ in Radenthein übrigens 45,1 Prozent – und wird damit mit Abstand die stärkste Partei.

„Finde den Naziopa“

Wer die Ideologie von FPÖ-Granden verstehen will, sollte sich ganz grundsätzlich ihre Biografie genauer ansehen. Es ist ein Muster, das wir in der FPÖ bis heute immer wieder finden: Wäre es ein Brettspiel, hätte es den Namen „Finde den Nazipapa“ oder „Finde den Naziopa“.

So waren etwa die Eltern des ehemaligen FPÖ-Chefs Jörg Haider überzeugte Nazis und schon an der Gründung der FPÖ beteiligt. Heinz-Christian Straches Großvater Erich Wild war Mitglied der Waffen-SS, wie die beiden Journalistinnen Nina Horaczek und Claudia Reiterer in ihrer Biografie „HC Strache“ schreiben. Später, als FPÖ-Chef, sagt Strache dann über die Waffen-SS, er „lehne es ab, Menschen pauschal abzuurteilen oder ein ganzes Volk zu kriminalisieren“.

Und der aktuelle FPÖ-Chef Herbert Kickl? Er selbst sagt dazu im April 2024 auf Youtube: Sein Großvater wäre „bei den Panzern im Russlandkrieg“ gewesen. Der Großvater war also mindestens in der Nazi-Wehrmacht.

Und Kickl hatte nach eigenen Angaben zu seinem Großvater ein besonders inniges Verhältnis, wie er im gleichen Video berichtet. Kickls Eltern dagegen wären „politisch eher Blutgruppe Null“ gewesen, wird der spätere SPÖ-Bürgermeister Franz Buchacher in der bereits erwähnten Kickl-Biografie zitiert.

Kickl und die Waffen-SS

Ähnlich wie Strache behauptete auch Kickl dann 2010 in einer TV-Diskussion: „Eine Einheit wie die Waffen-SS“ wäre nicht „kollektiv schuldig zu sprechen“. Was wir ebenfalls über Kickl wissen: Als Innenminister verkündete er 2018 im österreichischen Parlament dann gar, dass Neonazismus in Österreich nicht strafbar wäre.

Hier habe ich diese Geschichte für euch aufgeschrieben. Die Fakten: Im Paragraf 3g des österreichischen Verbotsgesetzes steht eindeutig, dass jede Betätigung „im nationalsozialistischen Sinn“ verboten ist. Doch die Neonazi-Szene wird Kickls Auslassungen zweifellos mit Freude vernommen haben. Alles über die Nazi-Geschichte der FPÖ habe ich hier für Dich aufgeschrieben.

Freude an Uniformen

Am Ende der Volksschule jedenfalls schaffen nur drei Kinder den Übertritt ins Gymnasium, Kickl ist einer von ihnen – und wird damit zum Profiteur des sozialen Aufstiegsversprechens der Sozialdemokratie der 1970er-Jahre. Doch schon früh fällt an Jung-Herbert etwas auf: seine Freude an Uniformen.

Einige in der Erdmannsiedlung erinnern sich im Gespräch mit den Journalisten Bauer und Treichner, dass Kickl und seine engsten Freunde „immer Kleidung im Military-Look trugen“. Auch in der Schule hätte Kickl Militärhosen getragen.

Manchmal wären sie auch mit Steinschleudern im Gebüsch gelegen und hätten auf vorbeigehende Mädchen gezielt. Angeblich „gänzlich harmlos“. Im Gymnasium dürfte Kickl dann durchaus beliebt gewesen sein. Und er nähert sich schon damals der FPÖ an.

Eine sehr frühe Annäherung an die FPÖ

„Der junge Jörg Haider hat mich als Schüler sicher interessiert“, sagt Kickl einmal dem Wirtschaftsmagazin Trend. „Das war alles ganz anders als bei meinen Lehrern, die fast alle links waren, auf eine billige Art links.“ Haider war 1983 Obmann der Kärntner FPÖ geworden, die sogar innerhalb der Freiheitlichen am äußersten rechten und deutschnationalen Rand stand (1986 übernahm Haider dann auch die Bundespartei, nachdem er gegen seinen Vorgänger Norbert Steger geputscht hatte).

Kickl, Jahrgang 1968, ist gerade einmal 15, als Haider die Kärntner FPÖ übernimmt. Und interessiert sich schon damals für die Vorgänge innerhalb der extremen Rechten. Dazu die Uniformen – es deutet auf interessante Prägungen in der frühen Jugend hin.

Doch kein Soldat …

Im Gymnasium will Kickl dann nach der vierten Klasse in die theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt wechseln, wie er seinen Mitschüler:innen sagt. Das berichten Bauer und Treichner. In der „MilAk“ in Wiener Neustadt erhalten bereits Schüler eine vormilitärische Ausbildung. Doch am ersten Schultag der fünften Klasse sitzt Kickl wieder im Bus zum Gymnasium im Kärntner Spittal an der Drau. Was aus den Wechselplänen wurde, ist unklar.

Nach dem Gymnasium meldet sich der junge Kickl dann beim Bundesheer „einjährig freiwillig“, er will Gebirgsjäger werden. Doch die Ausbildung bricht er ab und wechselt in den normalen Grundwehrdienst. Warum, das bleibt unklar. Beim Studium läuft es dann ebenfalls nicht rund.

… und auch kein Magister

Kickl übersiedelt nach Wien, zuerst inskribiert er Publizistik und Politikwissenschaften, später wechselte er zu Philosophie und Geschichte. Es sind klassische Studien für politisch Interessierte – doch in der Studienwahl zeigt sich wohl auch eine gewisse Orientierungslosigkeit. Dazu stößt sich Kickl am „linken Zeitgeist“ an der Uni Wien. Er sucht und findet rechte Studienkollegen, Vorbilder und Professoren.

Auffällig ist allerdings auch, was Kickl nicht findet: Einen Zugang zur FPÖ-Studierendenorganisation „Ring freiheitlicher Studenten“ (RFS) oder zu den deutschnationalen Burschenschaften und Studentenverbindungen. Als einer der wenigen führenden FPÖ-Politiker ist Kickl nicht „korporiert“.

Vielleicht ist es ein Zufall, vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass Kickl als wenig gesellig gilt. Das Studium jedenfalls wird Kickl niemals abschließen. Gut möglich, dass es den rechten Politiker bis heute wurmt – immerhin gilt Kickl als extrem ehrgeizig.

Kickl und die Philosophie

Doch seinen Zugang zur Philosophie präsentiert Kickl immer wieder gern. So konnten in der Parlamentsbibliothek in Wien alle Klubvorsitzenden fünf prägende Bücher auswählen, die sie zur Lektüre empfehlen. Kickl wählt einerseits drei Philosophen: Georg Hegel (der es ihm besonders angetan hat) sowie Immanuel Kant und den Aufklärer Jean-Jacques Rousseau. Dazu präsentiert der heutige FPÖ-Chef ein Werk von Friedrich Schiller sowie „Die Elenden“ (Les Miserables) von Victor Hugo.

Vor allem das letzte Buch macht sich vermutlich ganz gut, es demonstriert eine angebliche soziale Schlagseite. Doch tatsächlich geht es in „Die Elenden“ vor allem um den republikanischen Juniaufstand von 1832 gegen die reaktionäre Monarchie in Frankreich. Ideologisch wäre Kickl wohl eher auf Seite der Reaktionär:innen gestanden.

Kickl dockt bei der FPÖ an

Während der Zeit seines Studiums dürften sich jedenfalls Kickls politische Positionen immer mehr verdichtet und verfestigt haben. 1995 schließlich fragt er bei der FPÖ um einen Job an. Seine ideologischen Überzeugungen passen offenbar, er wird aufgenommen und beginnt als Mitarbeiter in der Freiheitlichen Akademie, dem Bildungsinstitut der FPÖ.

Bild: Michael Bonvalot

Vermittelt wird der Job bei der FPÖ laut den Journalisten Bauer und Treichner von Johannes Berchtold. Der wäre damals ein Mitstudent von Kickl in einem Kreis von „Anti-Linken“ gewesen. Heute ist Berchtold Mitarbeiter der Landesverteidigungsakademie des Bundesheers. Und darf dort unter anderem zum Thema „Integration“ publizieren.

„Was machst du denn hier?“

Anfänglich ist Kickl für eher banale Tätigkeiten zuständig, etwa die Vorbereitung von Veranstaltungen. Doch bald kümmert er sich auch um die Erarbeitung von Inhalten und beantwortet Anfragen zu Wahlkampfthemen. Vor Regionalwahlen fährt er in die Bundesländer, um die politische Lage zu erkunden und Themen aufzubereiten.

Akademie-Geschäftsführer und FPÖ-Generalsekretär ist damals Karl-Heinz Grasser, einer aus Haiders berüchtiger Buberlpartie – einer Truppe von jungen Neoliberalen, die auch ganz gerne ihre Linien durch Wien zieht. Grasser wird ab dem Jahr 2000 Finanzminister auf einem FPÖ-Ticket, bevor er zur ÖVP wechselt. Er steht bis heute wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht, es gilt die Unschuldsvermutung.

Kickl kann mit den jungen Schnöseln offenbar wenig anfangen, parteiintern gilt er als „Linker“ – in der FPÖ sind bereits Personen links, die Themen wie Soziales und Umwelt anfassen. Wenn es um ihn selbst geht, soll Kickl mit Kritik allerdings eher wenig anfangen können. Doch austeilen kann er gut: „Wenn du hier niemanden magst, was machst du dann hier?“, soll ihn ein Vorgesetzter in der FPÖ einmal gefragt haben.

Kickl wird abgeschoben

Und nun gibt es einen ersten Rückschritt: Kickl wechselt 2002 aus der Parteiakademie in Wien in die Landesgeschäftsstelle der Kärntner Blauen nach Klagenfurt. Von der Bundespolitik also zurück auf Länderebene. Der Hintergrund: ÖVP und FPÖ haben sich im Jahr 2000 auf eine erste schwarz-blaue Regierung unter ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel geeinigt. Und die FPÖ hat als Preis für die Koalition darauf verzichtet, Haider selbst in die Regierung zu holen.

Herbert Kickl 2010 als Geschäftsführer der FPÖ. Bild: bundespraesident-in, CC BY-SA 2.0

Haider geht zurück nach Kärnten, die Darstellung als „einfaches Parteimitglied“ wird zum geflügelten Wort. Stattdessen wird im Mai 2000 Susanne Riess die neue Parteichefin, sie kennt Kickl aus der Zeit im FPÖ-Generalsekretariat. Offenbar ist die Zuneigung endenwollend und Kickl wird zu Haider nach Kärnten abgeschoben. An den Widersprüchen, die sich ergeben, weil Haider nicht selbst in die Regierung geht, wird die FPÖ schließlich zerbrechen – und sich mehrmals spalten. Eine wichtige Lehre für Kickl.

Die FPÖ will aus dem Haider-Debakel lernen

Das zeigt etwa ein bizarres Verschwörungsvideo, dass die FPÖ im Mai 2024 veröffentlicht. Dafür, dass Haider selbst nicht der ersten schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000 angehört hatte, wäre der „enorme Druck aus Brüssel“ wohl mitverantwortlich gewesen. Es wäre ein „schwerer Schlag und der Keim einer existenziellen Krise der FPÖ“ gewesen.

Die Aussage zeigt, dass die Gruppe rund um Parteichef Kickl offenbar ihre Schlussfolgerungen aus den damaligen Ereignissen gezogen hat: Eine Regierungsbeteiligung, wo die Parteispitze nicht in der Regierung vertreten ist, führt zwangsläufig zu verschiedenen Machtzentren – und damit zu Problemen.

Schon im Mai 2024 schrieb ich deshalb: „Mit einer solchen (durchaus korrekten) Analyse ist kaum zu erwarten, dass die FPÖ nach den Wahlen im Herbst eine Regierungsbeteiligung ohne Kickl akzeptieren würde.“ Nach den Wahlen hat sich diese These bewahrheitet. Alles über die gefährlichen Aussagen im bizarren Verschwörungsvideo der FPÖ habe ich hier für euch aufgeschrieben.

Und es zeigt: Die Kickl-FPÖ ist durchaus fähig, aus strategischen Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Doch noch sitzt der damalige Nachwuchs-Blaue Kickl in der Kärntner FPÖ fest.

Kickl als Ideologe im Hintergrund

In der Akademie und in Klagenfurt ist Kickl vor allem im Hintergrund tätig. Dort allerdings fällt bald das Talent des ehemaligen Philosophie-Studenten für einschlägige Parolen auf. Schon früh schreibt Kickl Reden für Jörg Haider, immer wieder mit einschlägigen Kalauern in Reimform.

Gut merkbar, gut geeignet für eindeutige Wahlplakate. Rassistische FPÖ-Slogans wie „Abendland in Christenhand“, „Daham statt Islam“, „Deutsch statt Nix versteh’n“ oder „Wien darf nicht Istanbul werden“ stammen aus seiner Ideenwelt. Das ist alles genauestens vorbereitet.

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„Ich reime, entwerfe Sprüche, prüfe den Rhythmus, dichte um, spreche es laut vor, suche die richtige Tonlage, eine treffende Sprachmelodie. Es ist Kompositionsarbeit, bis alles richtig am Stammtisch landet“, sagt er schon im September 2010 gegenüber News. Was im Bierzelt nach einem spontanen Ausspruch klingt, wird zuvor penibel getestet. Wie der Redenschreiber persönlich tickt?

„Der leicht empörte, kleine Mann aus Kärnten“ steigt auf

Die Journalisten Bauer und Treichler zitieren in ihrer Kickl-Biografie einen blauen Parteigänger: „Er machte immer einen leicht aggressiven Eindruck. Er war der leicht empörte, kleine Mann aus Kärnten.“

Bald wechselt der „empörte, kleine Mann“ aus Klagenfurt allerdings wieder nach Wien: In den Fraktionskämpfen der FPÖ hatte sich am berüchtigten Knittelfelder Parteitag im September 2002 die Haider-Fraktion durchgesetzt. Riess, Grasser sowie FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler treten aus (Westenthaler hat sich inzwischen mit der Partei ausgesöhnt und sitzt seit März 2024 für die Blauen im ORF-Stiftungsrat).

Auch in der Akademie wird nach dem Parteitag offenbar gesäubert, Riess-Leute verlieren ihre Jobs – und Kickl wird zum Profiteur der Fraktionskriege: Er steigt mit Mitte 30 zum Geschäftsführer der Freiheitlichen Parteiakademie auf. Und hat damit in der FPÖ-Hierarchie einen wichtigen Job mit Budget und Personalverantwortung.

Ein ideologisch geschulter Rechter

Gleichzeitig zeigt der Aufstieg Kickls über die Parteiakademie allerdings auch: Kickl ist kein ideologisches Leichtgewicht – er ist ein überzeugter und geschulter extremer Rechter, der ganz genau weiß, was er tut.

Im Jahr 2005 folgt dann allerdings ein großer Einschnitt: Der erste Krach in Knittelfeld war nicht genug gewesen, nun spaltet sich die FPÖ endgültig: Der vormalige FPÖ-Parteichef Haider gründet eine eigene Formation mit Schwerpunkt in Kärnten, das „Bündnis Zukunft Österreich“ (BZÖ). Hintergrund sind nicht zuletzt die Verwerfungen in der ersten schwarz-blauen Koalition. Die Regierungsbeteiligung tut den Blauen nicht gut, das wird sich auch später nochmals zeigen.

Strache im Juni 2020 vor dem Ibiza-Untersuchungsausschus. Bild: Michael Bonvalot

Denn auch die zweite schwarz-blaue Regierung wird 2019 mit einer Parteispaltung enden, nachdem Parteichef Heinz-Christian Strache auf Ibiza zum unfreiwilligen Videostar wird. Doch zu Kickls Rolle in diesem Drama kommen wir noch!

Die FPÖ macht das bessere Angebot

Als sich die FPÖ in eine Pro- und eine Anti-Haider Fraktion spaltet, ist Kickl als Geschäftsführer der Parteiakademie mitten im Geschehen. Die Haider-Fraktion soll fix damit gerechnet haben, dass Kickl zum neuen BZÖ wechselt. Doch schließlich entscheidet sich Kickl für die FPÖ. Es sei „ein großes Wagnis gewesen, nicht mit Haider mitzugehen“, wird er später in einem Interview sagen.

Das orange BZÖ ist empört: Der damalige Kärntner BZÖ-Geschäftsführer Manfred Stromberger behauptet im Juni 2005, dass Kickl noch kurz vor der Spaltung bei Haider „um politisches Asyl in Kärnten“ angesucht habe. Mit der Begründung, er wisse als Geschäftsführer der freiheitlichen Akademie „um die internen Vorgänge in den destruktiven Kreisen genauestens Bescheid“. Daher hätte Kickl gesagt, dass er „nach Kärnten flüchten“ wolle.

„Überdies sei das politische Umfeld von HC Strache dilettantisch und deren politische Forderungen absurd“, schildert Stromberger angebliche Behauptungen von Kickl. Doch der Übertritt zum BZÖ kommt nicht zustande. Möglicherweise hatten die Rest-Blauen einfach das bessere Angebot gemacht: Unmittelbar nach der Spaltung wird Kickl im April 2005 unter dem neuen Parteiobmann Heinz-Christian Strache der neue Generalsekretär der FPÖ.

Und Kickl hat auf das richtige Pferd gesetzt. Nachdem Jörg Haider 2008 bei einem selbstverschuldeten Alkohol-Unfall nahe der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt stirbt, zerlegt sich das BZÖ.

„Herr Pferd“

Die meisten „Orangen“ kehren in den folgenden Jahren reumütig zur „blauen“ FPÖ zurück und bitten um Gnade und Wiederaufnahme. Kickl ist schon dort. Alles über die zahlreichen Spaltungen der FPÖ habe ich hier für Dich aufgeschrieben.

Apropos Pferd: Selten wirkte Kickl so glücklich wie jenem Moment, wo er im Februar 2018 als Innenminister die Pferde-Polizei in München besuchen darf. Es war als Vorlauf für eine Pferde-Polizei in Österreich gedacht.

Bild: Michael Lucan, Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Die Disproportion des Bildes wird wohl ewig in Erinnerung bleiben – ob dabei das Pferd viel zu groß ist oder Kickl viel zu klein, liegt im Auge der Betrachterin. Anspielungen auf seine Größe von 1,72 mag Kickl übrigens dem Vernehmen nach gar nicht. Doch zurück zur FPÖ-Spaltung!

„Ohne Rückgrat und Charakter“

In der rechten Szene werden bis heute immer neue Verschwörungserzählungen über Haiders Tod verbreitet. Tatsächlich raste Haider schwer besoffen und mit 142 km/h durch die südliche Vorstadt von Klagenfurt. Um diese Geschwindigkeit einzuordnen: Haider legte bei seiner Alko-Fahrt unter anderem eine Tafel mit einem 50er-Limit um.

In der Periode davor hatte Kickl ih Aussendungen noch regelmäßig kräftig gegen Haider und seine neue Partei ausgeteilt. Haider sei „letztklassig, grotesk und eigentlich tragisch“, ein Mann „ohne Rückgrat und Charakter„, der mit seiner „Rumpftruppe“ in einer „Traumwelt“ lebe. Doch nachdem die Wahrheit eine Tochter der Zeit ist, veranstaltet die FPÖ Kärnten im Jänner 2025 erstmals ein „Jörg-Haider-Symposium“.

Der tote Haider soll nun wohl posthum heim ins blaue Reich geholt werden. Praktisch, er kann sich ja nicht mehr wehren. Es wäre zumindest interessant, ob bei diesem FPÖ-Symposium auch über „Rückgrat und Charakter“ gesprochen wurde. Austragungsort des ersten „Jörg-Haider-Symposiums“ ist übrigens das Kärntner Schloss Albeck im Besitz der einschlägigen Familie Sickl.

Schlossherrin Elisabeth Sickl war unter Schwarz-Blau I im Jahr 2000 für wenige Monate blaue Sozialministerin (die Blauen haben an der Regierung traditionell recht hohe Verschleißerscheinungen). Ihr Sohn Heinrich Sickl, ehemals FPÖ-Gemeinderat in Graz, gilt als wichtiger Förderer der neofaschistischen Gruppe Identitäre.

Kickl und die „Haider-Schikane“

Junior-Schlosschef Sickl ist inzwischen Geschäftsführer des freiheitlichen Akademikerverbands Steiermark sowie der extrem rechten Plattform Freilich. Und der Identitären-Förderer war auch Geschäftspartner des österreichischen Fußballers Martin Hinteregger, mit dem er gemeinsame Veranstaltungen auf Schloss Albeck organisierte. Nachdem ich das aufgedeckt hatte, beendete Hinteregger vorerst seine Profikarriere. Hier kannst Du diese Geschichte lesen.

Und was sagt Kickl heute über Haider? Sagen wir es so: Hier zeigt sich eine gewisse Flexibilität. Von fehlendem „Rückgrat und Charakter“ ist inzwischen keine Rede mehr, ganz im Gegenteil. Im Oktober 2023 behauptete Kickl via Facebook gar, Haiders Tod sei ein Tag gewesen, „an dem ganz Kärnten unter Schock stand“.

Und der Todestag von Haider wäre, so Kickl, ein Tag gewesen, „an dem im ganzen Land die Menschen nach der Todesnachricht des Kärntner ‚Landesvaters‘ in Tränen ausbrachen – Tränen der Trauer, der Verzweiflung und der Fassungslosigkeit.“ Ob auch Kickl bittere Tränen über den Tod des „letztklassigen“ und „grotesken“ Haider vergoss? Es scheint eher unwahrscheinlich.

Dass „ganz Kärnten unter Schock stand“ dürfte allerdings nicht ganz stimmen. Eine Kärntner Rettungsfahrerin erzählte mir einmal, dass die Kurve, wo Haider sich einbaute, intern bis heute liebevoll die „Haider-Schikane“ genannt wird.

Kickls berüchtigte „Ideenschmiede“

Parallel zu seinem Aufstieg in der FPÖ wird Kickl zum Firmenchef. Und diese Geschichte verdient durchaus Beachtung, denn sie zeigt, wie Kickl tickt. Der FPÖ-Mann gründet Anfang der Jahrtausendwende die Werbeagentur Ideenschmiede, die die Wahlkampagnen für Jörg Haider abwickelt. Privat und gegen Honorar. Der Parteiangestellte Kickl verdient also mit Werbung für die eigene Partei. Sagen wir so: Das ist doch eher ungewöhnlich.

Der letzte Rest des BZÖ: Das Büro des BZÖ in Klagenfurt. Ein aktuelles Thema wird zwar im Schaukasten angekündigt – doch der Kasten ist leer. Bild: Michael Bonvalot

Bis Mitte der 2010er-Jahre soll dann auch die rechte Kärntner Landesregierung Aufträge mit hohem Volumen bei der Ideenschmiede gebucht haben, berichtet der Standard. Im Anschluss sollen Kickback-Zahlungen geflossen sein. Der Falter schreibt 2019 [Paywall] über „um etwa 20 Prozent überhöhte Tarife“, die Steuergelder sollen anschließend in die Parteikassen geflossen sein.

Der ehemalige Kärntner Landeshauptmann-Vize Uwe Scheuch wurde deshalb 2020 verurteilt; der offizielle Chef der Ideenschmiede bekam eine Diversion. Bemerkenswert sei, so Journalist Fabian Schmid, dass die „Kickbacks“ in internen Dokumenten sogar vermerkt waren.

Keine weiteren Ermittlungen

Der heutige FPÖ Chef Kickl sagt dazu, er sei nur „wenige Wochen“ im Jahr 2005 stiller Teilhaber der „Ideenschmiede“ gewesen. Das kann nicht widerlegt werden. Der Falter meint, Kickl hätte seine Anteile an einen „Strohmann“ übergeben. Die Behörden hätten auch ermittelt, doch laut Falter ließ der damalige ÖVP-nahe Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek den Fall einstellen. Kickl wurde nie als Beschuldigter geführt und es gilt die Unschuldsvermutung.

Auf meine Anfrage sagt René Ruprecht von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, dass die Causa „bereits seit mehr als fünf Jahren abgeschlossen wäre“. Es würde diesbezüglich „daher nicht mehr ermittelt“.

Ziemlich viel „System“ für „Anti-System“

Herbert Kickl arbeitet bereits seit 1995 für die FPÖ. Vielleicht gab es davor mal einen Nebenjob neben dem Studium, doch frühere relevante Jobs sind nirgends vermerkt. Dazu ist er seit 2006 Abgeordneter auf einem FPÖ-Ticket, zwischen 2017 und 2019 war er auch noch Innenminister. Kurz: Kickl hat über sein gesamtes Erwerbsleben hinweg fast ausschließlich für die FPÖ oder im Auftrag der FPÖ gearbeitet.

Seine FPÖ-Gehälter wurden wohl zum größten Teil aus der staatlichen Parteienförderung bezahlt, sein Gehalt als Abgeordneter und Minister kam ohnehin aus Steuergeldern. Sagen wir es so: Für jemanden, der angeblich „Anti-System“ ist, ist das ziemlich viel „System“.

4,2 Millionen Euro für den Chef der „sozialen Heimatpartei“

Und was dabei als sicher gelten kann: Kickl hat als Politiker bereits viel Geld verdient. Richtig viel Geld. Im Parlament gehört er traditionell zu den Bestverdiener:innen, dafür sorgen Nebeneinkünfte aus der Partei. Denn zusätzlich zu seinem Job im Parlament stellt die Wiener Landespartei Kickl auch noch extra mit einem fürstlichen Gehalt an. Für „Beratungsleistungen“ in Werbung, PR und Kommunikation. Allein 2014 verdient Kickl damit zumindest 18.600 Euro pro Monat – mehr als ein Innenminister oder Landeshauptmann.

Den üppigen Nebenjob hatte Kickl übrigens zeitweise auf der Parlaments-Homepage nicht angegeben. Trotz Verpflichtung. Das sei „scheinbar hinausgeraten“, behauptete er, nachdem die Kleine Zeitung 2016 darüber berichtet hatte. Die Sozialistische Jugend hat die Seite kickl-gehalt.at aufgesetzt: Dort heißt es, dass Kickl zeitweise fast 26.000 Euro brutto im Monat verdient haben soll.

Seit Beginn seiner politischen Tätigkeit hätte Kickl insgesamt bereits rund 4,3 Millionen Euro abgecasht – und der Liveticker steigt beständig weiter. Nicht schlecht für einen selbst Vertreter der kleinen Leute. Die FPÖ nennt sich selbst in ihrer Propaganda gerne „soziale Heimatpartei“ – doch offenbar kommt bei den Blauen vor allem der Vorsitzende in den Genuss sozialer Vergünstigungen.

Der Mann im „Maschinenraum der Partei“

Doch noch ist Kickl Generalsekretär unter Strache – und damit in der zweiten Reihe der Partei. Er gilt als eines der Gehirne hinter Parteichef Strache, schreibt Reden und formuliert griffige Slogans. Die bürgerliche Tageszeitung „Presse“ wird ihn schon 2009 den „Provokateur im Dienste der FPÖ“ nennen.

Einstweilen ist Kickl mit diesem Platz auch zufrieden. Sagt er zumindest: „Wenn eine Partei ein Schiff ist, dann bin ich lieber im Maschinenraum als beim Captains-Dinner“, erklärt Kickl 2012 dem Kurier. Und sofort schiebt er eine Drohung nach. Er wäre eben lieber „unter der Wasserlinie“, weil dort „auch der Torpedoraum“ ist.

Ein rechtes Medienimperium

In seiner Funktion ist Kickl auch für den Aufbau eines eigenen FPÖ-Medienimperiums verantwortlich. Auf Youtube wird mit „FPÖ TV“ ein eigener Fernseh-Kanal aufgebaut, der inzwischen rund 230.000 Abonnent:innen hat. Auf Facebook wird die Seite des damaligen Parteichef Strache gepusht, bald werden auch einschlägige extrem rechte Plattformen mit üppigen Inseraten unterstützt. So schafft sich die FPÖ ein eigenes Medienmilieu, wo sie ihre Positionen ungefiltert vertreten kann.

Das zeigt sich dann etwa nach der Nationalratswahl im September 2024: Sein erstes TV-Interview gibt Kickl den rechten Verschwörungsplattformen AUF1 und RTV. Das sei „ein mutiges Gegenstatement“, so Kickl in diesem Interview – das dann 1:1 von „FPÖ TV“ übernommen wird.

Stress innerhalb und außerhalb der Partei

Privat präsentiert Kickl sich gerne als disziplinierter Sportler, als Kletterer, als Extrem-Triathlet. Stressresistent ist aber auch Kickl nicht: Im Juli 2022 muss er auf Facebook berichten, dass er einen Hörsturz gehabt hätte. Und Kickl gilt als Einzelgänger. In der Partei ist er (wohl nicht nur deshalb), nicht überall beliebt. In der Wiener Landespartei verzeihen ihm bis heute viele nicht, dass er Strache abmontiert hatte.

Und die Oberösterreicher:innen rund um Parteichef Manfred Haimbuchner hätten sich wohl lange eine Linie gewünscht, die mehr ÖVP-kompatibel ist. Diese Kritiker:innen werden allerdings vermutlich verstummen, falls die ÖVP sich Kickl unterwirft und ihn zum Kanzler machte.

Im Zentrum des schlechten Geschmacks

Doch geht er dennoch einmal ins Wirtshaus, dann trinke Kickl „nicht ein, sondern gleich zehn Bier“. So zumindest zitieren die Journalisten Bauer und Treichler FPÖ-Funktionäre. Hin und wieder soll Kickl auch für mehrere Tage abtauchen, wie im politischen Wien erzählt wird. Dann sei er selbst für enge Vertraute schwer erreichbar.

Lokaltechnisch hätte sich Kickl über lange Jahre besonders gerne im Wiener Lokal „Gräfin am Naschmarkt“ aufgehalten, heißt es in seiner Biografie. Und das ist durchaus bemerkenswert: Das 2021 geschlossene Lokal galt als äußerst dubiose und überteuerte Hütte: Frequentiert wurde „die Gräfin“ vor allem von Tourist:innen und – wegen seiner langen Öffnungszeiten – auch von Wiener:innen, denen frühmorgens schon alles egal war.

„Zarte Spülwasser-Anklänge im Finish“

Legendär auch die unterirdische Qualität des viel zu teuren Essens: In einer äußerst launigen Restaurant-Kritik beschrieb „Fresskritiker“ Severin Corti die Semmelknödel in der „Gräfin“ einmal als „beeindruckender Flummi von außen leimiger, innen trockener Konsistenz und zarten Spülwasser-Anklängen im Finish“. Das sei aber noch gar nichts gegen die Lasagne, so Corti.

Die beschreibt der Restaurantkritiker als „in der Mikrowelle fachgerecht zu Magma verwandelter Ziegel mit großzügiger Garnierung aus Trockenkäse-Sägemehl, gerät zur Prüfung für Abenteuerlustige. Vom Teller steigt ein Duft auf, den Katzenbesitzer vom Öffnen besonders leckerer Futterdosen kennen. Der Salz- und Säuregehalt des Gerichts – und speziell der entfernt an Ketchup erinnernden rotfarbenen Sauce – beseitigt etwaige Zweifel aber sofort: In solch massiver Konzentration wäre das bei Tierfutter niemals zugelassen.“

Bemerkenswert, dass sich Kickl bei so viel schlechtem Geschmack offenbar besonders wohl fühlte. Apropos schlechter Geschmack!

Liebesgrüße aus Moskau

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Viele Sympathien aus der FPÖ gibt es schon seit Jahren für die Diktatur in Russland. Bereits 2016 hatte die FPÖ ganz offiziell einen Freundschaftsvertrag mit der Putin-Partei „Geeintes Russland“ abgeschlossen. Im Dezember 2021 sagte Andrej Klimow, Spitzenfunktionär der Kreml-Partei, zur APA, die Vereinbarung sei auf Bitte der österreichischen Seite geschlossen worden. Bei dieser Moskau-Reise entsteht auch ein legendäres Gruppenfoto der FPÖ-Führungsriege.

Bild: FPÖ/Facebook

Auf dem Selfie: Strache, der spätere FPÖ-Chef Norbert Hofer, der Ibiza-Co-Star (und Strache-„Leibbursch“) Johann Gudenus sowie Harald Vilimsky. Der EU-Abgeordnete Vilimsky gilt als informeller Außenminister der FPÖ. Er war auch war lange Jahre gemeinsam mit Kickl Generalsekretär der FPÖ – und dem Vernehmen nach passen durchaus mehrere Blätter zwischen die beiden.

Teil der freiheitlichen Moskau-Delegation soll auch Stefan Magnet gewesen sein, heute Gesicht des extrem rechten Verschwörungssenders AUF1. Das berichtete damals Claus Pándi, ehemals Innenpolitik-Chef der Kronen Zeitung. Kickl dagegen dürfte nicht mit in Moskau gewesen sein.

Russische Propaganda und Spionage

Doch Kickl war zwischen 2005 und Ende 2017 Generalsekretär der FPÖ. Dass er in die Vertragsunterzeichnung nicht involviert war, ist somit kaum denkbar. Und Verbindungen aus der FPÖ zu den Kriegsverbrechen in Moskau sind ohnehin evident: Karin Kneissl, ab 2017 Außenministerin auf einem FPÖ-Ticket, lebt inzwischen sogar in Russland und macht Propaganda für Putin.

Und es geht nicht nur um Propaganda, sondern auch um direkte Spionage. Die FPÖ sei unter allen österreichischen Parteien jene, die am engsten in russische Spionage verwickelt ist, bestätigt der ehemalige Geheimdienst-Chef Peter Gridling. Und, so Gridling Anfang 2025 in einem Interview im Standard: „Die FPÖ war ein Einfallstor für russische nachrichtendienstliche Informationsgewinnung.“ Russland werde „diese Verbindungen weiterhin nutzen“.

Eine Hochschaubahn der rechten Gefühle

Doch noch sind wir bei den Folgen von Schwarz-Blau I: Nachdem Kickl im Jahr 2005 seinen Job als Generalsekretär antritt, gilt es erst einmal, die Scherben zu kitten. Die FPÖ ist nach der ersten schwarz-blauen Koalition und der Abspaltung von Haider enorm geschwächt. Bei der Nationalratswahl 2006 schaffen die Blauen gerade einmal 11 Prozent – sechs Jahre davor, bei den Wahlen 1999, waren es noch fast 27 Prozent gewesen.

Übrigens etwas, was viele gerne vergessen, die sich über die aktuell hohen Stimmenanteile der FPÖ wundern: Die derzeitige Stärke der FPÖ ist kein neues Phänomen, es gibt in Österreich bereits seit Jahrzehnten einen stabilen extrem rechten Wähler:innenkern.

Und wenn die FPÖ einmal schwächelte, gingen diese Stimmen entweder zur ÖVP oder zu FPÖ-Spaltprodukten wie dem BZÖ oder der Liste FRANK des rechten Multimilliardärs Frank Stronach. Tatsächlich hatten ÖVP und FPÖ (samt deren Spaltprodukten) bei jeder Nationalratswahl vor 1971 und ab 1983 die Mehrheit im österreichischen Parlament.

Auf der national-sozialen Welle

Kickl wird in unruhigen Zeiten Generalsekretär, nun muss er die FPÖ gegen die rechte Konkurrenz des BZÖ positionieren. Es beginnt ein Wettrennen der rassistischen Widerlichkeiten. Der einzig nennenswerte Unterschied: Die FPÖ positioniert sich eher national-sozial, das BZÖ eher national-neoliberal. In dieser Zeit prägt die FPÖ auch den Wahlslogan von der „sozialen Heimatpartei“, der Slogan soll von Kickl stammen.

Bild: Michael Bonvalot

Das Modell ist nicht neu: Schon Jörg Haider hatte diesen Trick in den 1990er Jahren entwickelt. Tatsächlich ist es nicht mehr als billige Propaganda: Kaum eine Partei in Österreich ist neoliberaler als die Blauen. Das zeigen die blauen Parteiprogramme eindeutig. Wie die FPÖ den Sozialstaat zerstören will, habe ich hier für Dich aufgeschrieben. In meinem Buch „Die FPÖ – Partei der Reichen“ habe ich das ausführlich recherchiert und belegt – hier kannst Du dieses Buch bestellen.

Langsam jedenfalls geht es mit der FPÖ nach 2005 aufwärts, was dabei hilft: Der burschenschaftliche Kaderkern ist bei der blauen Spaltung großteils bei der FPÖ geblieben, damit gibt es Gehirn und Personal. Einzig die Kärntner Korporierten gehen meist mit Haider (und werden nach Haiders Tod ebenfalls zur FPÖ zurückkehren).

Fast 50 Prozent für die FPÖ und das Projekt Ballhausplatz

Ein entscheidender Höhepunkt des blauen Aufstiegs ist dann die Bundespräsidentschaftswahl 2016: Der FPÖ-Kandidat (und spätere Kickl-Konkurrent) Norbert Hofer schafft in der Stichwahl fast 50 Prozent der Stimmen. Es ist das beste Wahlergebnis einer extrem rechten Partei in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch hier werden wichtige Grundlagen für die aktuelle Stärke der FPÖ gelegt. Doch für die ÖVP ist es ein deutliches Warnsignal.

Die ÖVP reagiert mit einem strategischen Rechtsruck, die Fraktion rund um den späteren Bundeskanzler Sebastian Kurz arbeitet das „Projekt Ballhausplatz“ aus. Gleich der allererste Schwerpunkt der künftigen Kurz-ÖVP lautet: „FPÖ-Themen, aber mit Zukunftsfokus“. Alles über den Rechtsruck der ÖVP habe ich hier für euch aufgeschrieben. Für die FPÖ-Spitze um Strache und Kickl ist das ein strategisches Problem.

Auf einmal übernimmt die ÖVP ihre Themen. Und Kurz wirkt deutlich spritziger und jünger als der alternde Strache. Kurz ist quasi ein Strache 2.0. Doch letztlich zahlt es sich sogar für beide Parteien aus.

Nun wird Kickl Innenminister

Denn den Nationalratswahlen 2017 können sowohl ÖVP wie FPÖ deutlich dazu gewinnen. Es ist allerdings keine große Kunst: Sowohl das BZÖ wie die Liste FRANK kandidieren 2017 nicht mehr, allein damit waren über 400.000 rechte Stimmen freigeworden.

Die damals türkischen Schwarzen und die FPÖ bilden eine Koalition: Strache wird Vizekanzler und Kickl erhält das mächtige Innenministerium. Ideologisch wichtig, um die Position der FPÖ zu verbreiten. Und personell bedeutet das: Zugriff auf die Polizei samt sehr vielen Posten, die dort zu vergeben sind.

Die schwarz-blaue Regierung zwischen 2017 und 2019 ist dann vor allem eine Regierung des brutalen Sozialabbaus. So wird etwa der 12-Stunden-Regelarbeitstag in Österreich durchgesetzt und die Krankenkassen werden weitgehend unter Unternehmer:innenkontrolle gestellt, dazu wird die Mindestsicherung für besonders arme Menschen gekürzt. Menschen mit Migrationsbiografie müssen als Vorwand für den Sozialabbau herhalten. Im Gegenzug gibt es Milliarden-Geschenke für Unternehmen und Konzerne.

Menschen „konzentriert an einem Ort halten“

Zur Ablenkung setzt die FPÖ auf Symbolpolitik, auf einschlägige Codes und auf Rassismus. So sagt Kickl etwa bei einer Pressekonferenz Anfang 2018, er wolle Asylwerber „konzentriert an einem Ort halten“. Der widerliche Unterton ist offensichtlich.

Immer lauter posaunt Kickl auch die klassischen rechten Angriffe gegen die LGBTI+-Community. Das Gegenmodell der extremen Rechten ist die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie: Frauen als Gebärmaschinen, die Phrasen sind bekannt. Doch mit nur einem Sohn entspricht Kickl in dieser Hinsicht nicht unbedingt der rechten Traumfabrik.

Wie bei der Razzia eine interessante Einladung verschwindet

Unter Innenminister Kickl folgt im Februar 2018 dann sogar eine Razzia der Polizei im Inlandsgeheimdienst. Angeführt wird die Polizeieinheit von einem FPÖ-Gemeinderat, dem Polizeioberst Wolfgang Preiszler – höchst sensible Daten werden beschlagnahmt. Unter anderem wird auch das Büro von Sybille G. durchsucht, der damaligen Referatsleiterin für Extremismus.

Nach ihren Angaben verschwindet dabei unter anderem der Ausdruck einer E-Mail, wo der österreichische Neonazi-Führer Gottfried Küssel einige Personen zu einer Veranstaltung eingeladen hatte. Eine der eingeladenen Personen laut G.: Polizeioberst Preiszler, der die Razzia leitete. Wie klein doch die Welt ist.

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Kickl und die FPÖ wollen eigene Geheimdienste aufbauen

Doch diese Razzia muss möglicherweise in einem weit größeren Licht gesehen werden, denn die FPÖ will damals offensichtlich eigene Geheimdienst-Strukturen aufbauen. In Kickls Innenministerium soll eine eigene Geheimabteilung „zur präventiven Informationsbeschaffung“ mit blauen Vertrauensleuten aufgebaut werden.

Und auch im FPÖ-geführten Außenministerium dürften die Blauen versucht haben, einen Schatten-Geheimdienst aufzubauen. Das legen Recherchen von SWR nahe. Führend beteiligt dürfte eine mutmaßliche russische Spionage-Zelle im damaligen Geheimdienst BVT gewesen sein (es gilt die Unschuldsvermutung). Die damalige FPÖ-Außenministerin Kneissl lebt inzwischen, wie gesagt, in Russland. Auch hier: Wie klein doch die Welt ist.

Eigene Polizei-Truppen

Dazu lässt Kickl auch eine eigene Polizeieinheit zur Grenzüberwachung aufbauen, die Einheit „Puma“. Die erste Übung findet im Juni 2018 mit dem Slogan „Pro Borders“ statt – eine Parole, mit der das war unter anderem auch die neofaschistische Gruppe Identitäre hausieren ging.

Identitären-Gesicht Martin Sellner kann auf Twitter jubeln: „Unser Demoparolen werden Truppenübungen ;)“ (Rechtschreibfehler im Original). Komplett neu aufgebaute Polizei-Einheiten haben dazu einen entscheidenden Vorteil: So können verlässliche Truppenteile mit verlässlichen Offizieren organisiert werden. Durchaus praktisch, wenn wieder einmal eine Razzia durchgeführt werden soll.

Kickl zerstört Strache

Doch überraschend zerbricht die schwarz-blaue Regierung im Mai 2019, nachdem das berüchtigte Ibiza-Video veröffentlicht wird. Strache muss als Vizekanzler und kurz danach auch als Parteichef gehen. Den Stab über Strache soll Kickl gebrochen haben, wie Straches damaliger Sicherheitschef Oliver Ribarich später erzählen wird.

Blauer Rücktritt nach dem Ibiza-Skandal. Von rechts nach weiter rechts: Herbert Kickl, Beate Hartinger-Klein, Heinz-Christian Strache, Karin Kneissl, Norbert Hofer. Bild: Michael Bonvalot

Der wäre kurz nach der Veröffentlichung in Straches Büro gekommen. „Absolute Stille“, erinnert sich Ribarich. Dann sieht er Strache an und sagt: „Das ist der Super-GAU. Das war’s.“ Strache muss in weiterer Folge sogar die Partei verlassen und gründet eine weitere FPÖ-Abspaltung, das Team Strache. Das Projekt bleibt erfolglos und erneut zeigt sich: Neben der FPÖ ist in Österreich langfristig kein Platz für eine weitere extrem rechte Partei.

Kickl putscht sich an die Spitze

Für rund zwei Jahre übernimmt danach der vormalige FPÖ-Präsidentschaftskandidat Hofer die Partei. Doch Kickl macht immer mehr Druck und putscht schließlich gegen seinen Parteichef. Im Juni 2021 ist Kickl schließlich am Ziel: Er wird zum 14. Bundesparteiobmann der FPÖ gewählt.

Nun ist er doch vom „Maschinenraum“ zum „Captains-Dinner“ gewechselt. Etwas, was er einige Jahre zuvor angeblich noch nicht wollte. Wir erinnern uns, die Möglichkeit, Torpedos abzufeuern! Doch eventuell hat sich gar nicht so sehr Kickl verändert, sondern die politische Landschaft.

„Als rechtsradikal abgetan“

Ultrarechte Positionen sind salonfähig geworden, dafür bürgen auch Sebastian Kurz und die ÖVP. Kurz sagt schon 2018 im Boulevardblatt Ö24: „Vieles von dem, was ich heute sage, ist vor drei Jahren noch massiv kritisiert und als rechtsradikal abgetan worden, das hat sich geändert.“ Und davon profitieren heute offensichtlich Kickl und die FPÖ.

Der Schmied ist beim Rassismus eben glaubwürdiger als der Schmiedl. Und damit muss Kickl auch nicht mehr im Maschinenraum bleiben: Inzwischen hat er auch vom Führerbalkon die Möglichkeit, seine Torpedos abzufeuern.

Kickl und Corona: Um 180 Grad!

Die Pandemie dürfte Kickl dabei geholfen haben: Während der blaue Parteichef Hofer in der Pandemie-Bewältigung einen eher vorsichtigen Kurs fährt, setzt Kickl voll auf das Milieu der Pandemieleugner:innen. Davor muss er sich aber erst mal um 180 Grad drehen: Denn zu Beginn der Pandemie versteht Kickl tatsächlich noch ganz genau, wie gefährlich Covid-19 ist.

Es sei dringend „notwendig“, so Kickl bei einer Pressekonferenz am 13. März 2020, „alle Maßnahmen zu setzen, um die exponentielle Steigerung der Neuinfektionen zu durchbrechen.“ Und Kickl fordert auch offensiv einen ersten Lockdown: Er wisse, „dass das alles sehr einschneidende Maßnahmen sind“. Aber das wäre besser, als „weiter Zeit zu verlieren“. FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch assistiert und fordert eine umfangreiche Verpflichtung zum Tragen von Masken.

Als die FPÖ für die Maskenpflicht war

Warum? O-Ton Belakowitsch: „Weil es natürlich auch einen Schutz bietet. Nämlich vielleicht keinen hundertprozentigen, das wissen wir jetzt auch, dass nicht alles hundertprozentig zu schützen ist. Aber jedenfalls eine drastische Erhöhung einer Schutzmaßnahme für das medizinische Personal.“ Belakowitsch profilierte sich später als eine der größten Verbreiterinnen von Fake News zur Pandemie.

Zwei Tage nach dieser Pressekonferenz fordert der damalige parlamentarische Klubobmann Kickl dann bei einer Rede ebenfalls im Parlament einen Lockdown. Und die FPÖ stimmt auch für das erste umfangreiche Maßnahmenpaket. Wie sich Kickl und die FPÖ bei Corona um 180 Grad gedreht haben, habe ich hier für Dich aufgeschrieben. Denn nun beginnt etwas Entscheidendes.

Kickl mobilisiert die Straße

Die Kickl-Fraktion in der FPÖ versteht, dass Corona ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal werden könnte. Alle anderen Parteien stellen sich hinter die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz in der Pandemie – damit wäre die FPÖ die einzige Partei, die gegen die Maßnahmen hetzt. Politisch ist das ein gutes Geschäft. Und die eigenen Leute sind ohnehin geimpft und damit geschützt.

FPÖ-Chef Kickl spricht auf einem rechten Corona-Aufmarsch am Wiener Heldenplatz. Bild: Michael Bonvalot

So wird etwa im September 2021 bekannt, dass ausnahmslos alle FPÖ-Mandatare im Wiener Gemeinderat gegen Covid-19 geimpft sind. Während die Partei gleichzeitig auf der Straße gegen die Maßnahme mobil macht. Und Kickl macht nun etwas, was davor in der FPÖ unbekannt war: Er setzt auf die Macht der Straße. Alle Parteichefs vor ihm hatten die Basis höchstens vor Wahlen mobilisiert. Und dann immer nur bei gut kontrollierbaren Standkundgebungen samt vorgegebener Choreografie.

Faschist:innen und Neonazis in der ersten Reihe

Doch die FPÖ setzt sich nun an die Spitze der rechts-dominierten Corona-Proteste. Sie organisiert in Österreich zahlreiche Demos, teils mit über 40.000 Teilnehmenden in Wien. Kickl agitiert von der Bühne, die Masse johlt. Prominent und in erster Reihe: Verschwörungserzähler:innen, faschistische Identitäre, rechte Hooligans und Neonazis.

Die Gruppe Identitäre wird unter Kickl auch zur Personalreserve der FPÖ. Identitären-Kader Elias Schuch ist inzwischen hochrangiger Funktionär der FPÖ-Jugend „Freiheitliche Jugend“. Und Identitären-Mitgründer Fabian Rusnjak, lange Jahre einer der wichtigsten Männer der Gruppe, arbeitet inzwischen sogar für die FPÖ im Parlament. Hier habe ich diese Geschichte für Dich aufgeschrieben.

Und Kickl gefällt sich offenbar in der Rolle als rechter Volkstribun. Ab Frühjahr 2023 lässt er sich in FPÖ-Presseaussendungen dann gar als „Volkskanzler“ titulieren. Ein Begriff, den schon die Nazis für Adolf Hitler verwendet hatten. Ein Begriff, der perfekt zur rechten Straßenmobilisierung passt.

Traum und Wirklichkeit

An der Spitze der Regierung werden Stammtisch-Parolen dann allerdings nicht mehr reichen. FPÖ und ÖVP haben bereits bekannt gegeben, dass sie drastische soziale Kürzungen umsetzen wollen. Das würde ein Kanzler Kickl den eigenen Wähler:innen erklären müssen. Viele von ihnen wählen die FPÖ, damit es anderen Menschen schlechter geht. Wenn es aber den eigenen Geldbeutel trifft, werden einige an der FPÖ-Basis wohl schnell unrund werden.

Wenn Kickl Kanzler wird, dann ist klar, dass er vorläufig beim „Captains-Dinner“ angekommen ist. Doch soziale Proteste und Streiks könnten ihm und der FPÖ auch einen fetten Strich durch die Rechnung machen. Und dann könnte der Torpedo aus Kickls Maschinenraum sehr schnell zur rechten Fehlzündung werden.

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