Für Sonntag Mittag hatte die russische Opposition als Protestsignal zu einer kollektiven Stimmabgabe aufgerufen. Vor der Botschaft in Wien bildeten sich lange Schlangen – und es werden Parolen gegen Putin gerufen.

  • Von Michael Bonvalot, Mitarbeit: Nina Nadezhda

In Wien zeigt sich heute das andere Russland! Die russische Opposition rief dazu auf, am Sonntag kollektiv um 12 Uhr wählen zu gehen – als Signal des Protests gegen die Pseudowahlen von Diktator Wladimir Putin. Und in Wien sind zahlreiche russische Staatsbürger:innen diesem Aufruf gefolgt: Vor der Botschaft in Wien-Landstraße haben sich lange Schlangen von Menschen gebildet. Dazu gibt es auch eine organisierte Kundgebung bei der Botschaft.

Dort werden laufend Parolen auf Russisch und Englisch gerufen, etwa „Russland ohne Putin“, „Stoppt Putin, stoppt den Krieg!“ oder „Nein zum Krieg“, wie die russisch-sprachige standpunkt.press-Mitarbeiterin Nina Nadezhda vor Ort berichtet.

„Nein zum Krieg“ vor der russischen Botschaft. Alles Bilder und Videos: Nina Nadezhda, standpunkt.press

Doch auch direkt aus der Warteschlange vor der Botschaft gibt es immer wieder sichtbare Proteste. Viele Menschen sind mit Plakaten gekommen, die sie nun direkt vor der Botschaft befestigen. Darauf stehen etwa Parolen wie „Nein zum Krieg“.

Andere nehmen Russlands Präsidenten Putin persönlich ins Visier. So steht etwa auf einem Plakat mit tanzenden Menschen: „Putin, dein Grab wird mit Mist bedeckt sein“.

Der Eingang zur russischen Botschaft in Wien

Die Schlangen gehen um zwei Ecken

Es ist ein deutliches Lebenszeichen der russischen Opposition in Österreich. Und gleichzeitig eine wichtige Erinnerung: Auch sehr viele Menschen aus und in Russland hassen Wladimir Putin und diesen Krieg!

In diesem Bericht mussten auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Alle Personen in der Schlange sind dem russischen Staat ohnehin bekannt, dass sie ja zur Wahl kommen. Die organisierte Kundgebung direkt neben der Botschaft wird ohne Zweifel vom russischen Geheimdienst überwacht, was den Teilnehmer:innen auch bewusst ist. Einige haben sich vermummt, andere zeigen bewusst ihr Gesicht. Doch es wird bewusst niemand gezeigt, der beispielsweise Schilder befestigt. Denn das könnte dem Geheimdienst entgangen sein.

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