In der Nähe des Dorfes Kato Tritos auf Lesbos werden Flüchtlinge auf einem Acker verscharrt. Eine Bildreportage.

Dieser Friedhof hat keine Adresse. Es ist einfach ein Acker, irgendwo in der Nähe des Dorfes Kato Tritos auf der griechischen Insel Lesbos. Rundum verlaufen Zäune, nebenan suchen Esel nach Futter. Zum ersten Mal auf Lesbos schwirren überall Fliegen um mich herum. Der Ort ist bedrückend und still, die Sonne brennt auf die Grabhügel.

Es war nicht einfach, diesen Friedhof zu finden, fast wollte ich bereits aufgeben. Schließlich aber führten mich zwei Dorfbewohner über die abgelegenen Pfade, bis wir vor der improvisierten Ruhestätte ankamen. Von außen gibt es keinen Hinweis darauf, was sich hinter diesen Zäunen finden wird. Nur ein Strauß mit Plastikblumen hängt an den verschlossenen Toren. Ich zwänge mich durch ein Loch im Zaun, gehe noch einige Schritte weiter und schließlich sehe ich sie: Rund 70 Grabsteine, hastig aufgeschüttete Gräber, einige nicht mehr als kleine Erdhügel.

Manche Gräber haben nicht einmal eine Tafel, doch auch die meisten beschrifteten Gräber verraten nicht viel. Denn auf vielen der Tafeln sind keine Namen zu finden, die Worte gleichen sich: „Unbekannter Mann, 20 Jahre“, „Unbekannte Frau, 25 Jahre“, „Unbekanntes Mädchen, 3 Jahre“. Schnell wird klar: Hier liegen Männer, hier liegen Frauen und hier liegen vor allem sehr viele Kinder begraben.

Manche der Gräber sind noch sehr klein, es gibt sogar zwei Doppelgräber. In dem einen Grab liegen zwei kleine Mädchen, sie wurden gerade einmal drei Monate alt. Im anderen sind zwei Buben begraben, der eine wurde ein Jahr alt, der andere drei. Auf manchen anderen Gräbern sind Namen zu finden, in einem Grab etwa liegt laut dem Grabstein der kleine Ahmad Abubakir. Er wurde ein Jahr alt.

Meine gesamte Reportage über den Friedhof von Kato Tritos für FM4 kannst Du hier nachlesen. Das sind die Bilder vom Friedhof der Flüchtlinge auf Lesbos.

Meine Reportage über die Friedhof von Kato Tritos für FM4 kannst Du hier lesen.

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