Die neofaschistische „Identitäre Bewegung“ organisierte am Sonntag eine Kundgebung in Wien. Kaum 60 Personen folgten dem Aufruf. Eine Bildreportage.

Ursprünglich sollte der Aufmarsch der neofaschistischen Identitären Bewegung (IB) am Sonntag vor der Zentrale der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) in Wien stattfinden. Die UETD gilt als verlängerter Arm der türkischen Regierungspartei AKP in Österreich und Europa.

Der Kundgebungsort wurde allerdings polizeilich untersagt, so fand die Kundgebung rund 50 Meter weiter in der Sonnenfelsgasse, einer kleinen Nebenstraße der zentralen Rotenturmstraße, statt. Motto der IB-Kundgebung war „Schluss mit Erdogan-Demos in Wien“, eine weitere zentrale Forderung die „Remigration“, also die Deportation von Menschen, die nach Österreich immigriert sind und hier leben.

Trotz Unterstützung von IB-AktivistInnen aus Niederösterreich, der Steiermark, Salzburg und Tirol erschienen nur knapp 60 Personen zur Kundgebung der NeofaschistInnen. Der Sprecher der Gruppe, Martin Sellner, versuchte die geringe TeilnehmerInnenzahl vor Ort in seinen Ansprachen wiederholt mit dem gleichzeitig stattfindenden Match des SK Rapid Wien zu erklären. Auf seine Frage, ob auch andere Fußballfans anwesend seien, reagierte allerdings niemand. In seiner Ansprache kündigte Sellner schließlich eine neue Kampagne unter dem Titel „Integrationslüge“ an und bezog sich dabei wiederholt positiv auf den ehemaligen Bundesrat der Grünen, Efgani Dönmez.

Gegen Ende der Kundgebung wurde schließlich noch ein Transparent aufgespannt, das zuvor an einer Hauswand gelehnt war. Dennoch hefteten sich die Kameras der zahlreich vorhandenen JournalistInnen sofort auf das Transparent, als es angekündigt und dann präsentiert wurde. Eine weitere Debatte um den Umgang mit Bildsprache und Medieninszenierung wäre hier sicherlich wünschenswert.

Nach einer knappen Stunde endete die Kundgebung mit dem Lied „I am from Austria“ von Rainhard Fendrich. Im Vorfeld hatten die „Autonome Antifa Wien“ und die „Offensive gegen Rechts“ auf die Kundgebung hingewiesen, es gab allerdings keine organisierten antifaschistischen Proteste.

 

 

 

 

 

 

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