„Nicht nur in den USA, sondern auch in Österreich und anderen europäischen Ländern. Wir dürfen diese Morde nicht unkommentiert lassen“, heißt es im Aufruf zu einer Kundgebung, die am Donnerstag ab 17 Uhr am Wiener Platz der Menschenrechte starten soll.
Auf diesem Platz am Anfang der zentralen Einkaufsmeile Mariahilfer Straße steht das Denkmal für Marcus Omofuma, der 1999 während seiner Abschiebung aus Österreich von Polizisten getötet wurde. Auch die AktivistInnen beziehen sich in ihrem Aufruf auf dieses Ereignis.
„In Österreich denken wir an die Gewalt gegen Marcus Omofuma, der von österreichischen Polizisten getötet wurde, indem sie ihm während einem Flug von Wien nach Sofia seinen Mund sowie Teile seiner Nase zugeklebten und er dadurch erstickte.“ Der Aufruf erinnert auch an Richard Ibekwe und das Video vom Rapper T-Ser. [Du kannst das folgende Banner wegklicken und danach weiterlesen. Du kannst über das Banner auch sehr gern künftige Recherchen unterstützen.]
Die Toten dürfen nicht vergessen werden
Richard Ibekwe starb im Jahr 2000 in der Haft in Wien-Erdberg. T-Ser wurde im Oktober 2018 von Wiener Polizisten einer mutmaßlich rassistischen Polizeikontrolle unterzogen. Der Aufruf stellt weiter fest, dass auch in Österreich „Polizeigewalt, Rassismus und racial profiling“ an der Tagesordnung stehen.
Dazu käme, dass „die politische Rechte und Boulevard-Medien Polizeigewalt verharmlosen, rechtfertigen und mit Notwehr gleichstellen“. Gastgeberin der Veranstaltung auf Facebook für die Kundgebung am Donnerstag ist die schwarze SPÖ-Politikerin Mireille Ngosso.
- Hier könnt ihr lesen, wie die Polizei mit Racial Profiling am Wiener Praterstern Menschen zusammentreibt. Hier findet ihr meine gesammelten Artikel zur Gewalt von Staat und Polizei.
Im Aufruf wird schließlich verantwortungsbewusst darum gebeten, bei der Kundgebung stets einen Sicherheitsabstand von mindestens 1.5 Meter einzuhalten und Mund-Nasen-Schutz mitzubringen.
Freitag vor der US-Botschaft
Für Freitag ruft dann „Black Lives Matter Vienna“ zu einer Kundgebung vor der US-Botschaft in der Wiener Boltzmanngasse statt. Dort sollen unter anderem KünstlerInnen wie Zion Flex, Thiaego Rosa, Tonica Hunter und Ayo the Artist sowie AktivistInnen wie Faris Cucu, Imoan Kinshasa und Topoke auftreten. Diese Kundgebung soll um 17 Uhr starten.
Laut den OrganisatorInnen wird die Initiative „von Schwarzen Aktivistinnen angeführt, unterstützt von Allies und anderen Communities“. Auf der Demo sollen ausschließlich schwarze Menschen eine Bühne bekommen, „um über den täglichen Rassismus, Racial Profiling und Polizeigewalt in Österreich zu sprechen oder zu performen“, so die AktivistInnen. Auf der Demo sollen unter anderem Mund-Nasen-Schutzmasken und Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen.
Auch in anderen Städten sind Demonstrationen in Vorbereitung. Sobald es offizielle Aufrufe gibt, werden diese im Bericht ergänzt.
Samstag in Linz
Auch in Linz soll demonstriert werden. Eine erste Demonstration ist für Samstag angekündigt. Nähere Details sollen in Kürze bekannt gegeben werden.
Dieser Artikel wird laufend ergänzt
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