Der österreichische Neuzugang bei Werder Bremen, Marco Grüll, steht mitten in einem Homophobie-Skandal. Die ersten Werder-Fans gehen auf Abstand.

„Wir sind keine arschwarmen Veilchen“ brüllt Rapid-Spieler Marco Grüll nach dem großen Wiener Derby gegen die Austria den Fans entgegen. Eine üble homophobe Beschimpfung. Und das könnte auch Fans der deutschen Bundesliga interessieren. Denn Grüll soll am Sommer für Werder Bremen spielen – doch die Kurve von Werder ist bekannt für ihre weltoffene Haltung. In sozialen Medien macht sich bereits Unmut breit.

So schreibt etwa User „bremerfalafel“ auf Twitter/X: „Na da freut man sich ja riesig auf Marco Grüll wenn man das sieht, Homophobie scheint bei Rapid ja total in Mode zu sein Mindestens unreflektiert wie so ein Kleinkind“. „Lenno981“ informiert andere Werder Fans – User „Johnnysvw“ ist enttäuscht: „Oh man, hatte mich eig so auf ihn gefreut…“. User Seccoacab bringt es dann auf den Punkt: „werders sommer-neuzugang marco grüll fällt bei rapid wien mit widerlicher homophobie auf“.

Auffällig: Nachdem das Video bekannt wurde, hat sich auch Rapid geäußert. Zwei weitere Beteiligte, Co-Trainer Stefan Kulovits und Kapitän Guido Burgstaller wurden mit Relativierungen und Entschuldigungen zitiert – alles über das Video und die langjährige Homophobie bei Rapid könnt ihr hier lesen. Doch eines fällt im Statement von Rapid auf.

Kein Wort von Grüll. Möglicherweise ist der Grund für das Schweigen exakt der Transfer nach Deutschland, der nicht gefährdet werden soll. Im Nachgang meldet er sich dann via Instagram zu Wort. Er würde sich „für die gesagten Worte nach dem Wiener Derby“ entschuldigen. Grüll würde sich auch „ganz klar von jeglicher Art der Ausgrenzung“ distanzieren, Homophobie dürfe „keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“.

Es bleibt abzuwarten, ob eine solche Entschuldigung im Nachgang den Werder-Fans reichen wird. Und auch Kapitän Burgstaller wird vermutlich in Deutschland künftig deutlich weniger gern gesehen sein.

Vor seinem Engagement bei den Wiener Grünen hatte Burgstaller beim FC St. Pauli gespielt. Einen Club, der seine Weltoffenheit zur internationalen Marke gemacht hat. Im Stadion prangen etwa riesengroß die Parolen „Kein Mensch ist illegal“ und „Kein Fußball den Faschisten“. Burgstaller galt bei den Fans als beliebt. Das könnte sich nun sehr schnell ändern. Und Grüll könnte mit seinen homophoben Parolen bei seinem neuen Verein vor enormen Problemen stehen.

Welche Strafen Rapid jetzt drohen, könnt ihr hier lesen!

Update: Statement von Marco Grüll eingefügt.
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