Die Intiative „Rückkehrzentren schließen“ warnt vor gesundheitlich unhaltbaren Zuständen im Flüchtlingslager Traiskirchen und fordert die Evakuierung der betroffenen Menschen.

Das Flüchtlingslager Traiskirchen steht unter Quarantäne. Das hat die Bezirkshauptmannschaft Baden am Dienstag mitgeteilt. Grund sind zwei bestätigte Covid-19-Fälle. Die Verordnung soll vorerst bis 13. April 2020 gelten. Damit ist „das Betreten und Verlassen des gesamten Geländes“ untersagt, wie es in der Verordnung der Behörde heißt.

Die Initiative „Rückkehrzentren schließen“ übt scharfe Kritik am bisherigen Verhalten der Behörden. Der Ausbruch sei „vorhersehbar“ gewesen, so die Initiative in einer Presseaussendung.

Gesundheitsgefährdende Situation

Das Lager würde aktuell rund 600 Menschen beherbergen, die auf engsten Raum miteinander leben müssen. Erst in den letzten Tagen seien zusätzlich noch viele Menschen aus anderen Lagern, etwa aus dem Rückkehrzentrum Schwechat, nach Traiskirchen gebracht worden.

Dieses Foto soll aus Traiskirchen vom 20. März 2020 stammen, es wurde der Initiative laut deren Darstellung von BewohnerInnen zugesandt.

Die Initiative, die laut eigenen Aussagen Kontakte zu geflüchteten Menschen im Lager hat, sagt, dass die Menschen im Lager entweder in Schlafsälen oder in 5-Bett-Zimmern übernachten müssten. 30 bis 40 Personen würden sich auf einem Stockwerk die Sanitäranlagen teilen.

Der Initiative liegen laut eigener Aussage auch Bilder und Videos vor, nach denen die Mahlzeiten in Speisesälen eingenommen werden, wo die Menschen in großen Gruppen auf engem Raum zusammen sitzen müssen. Das Einhalten der dringend erforderlichen Sicherheitsabstände sei in keiner Weise möglich.

Bild: Michael Bonvalot. Demonstration in Traiskirchen, 26.07.2015

Die Initiative kritisiert nun: „Während sich ganz Österreich im Stillstand befindet und die Menschen (sinnvollerweise) aufgerufen werden, sich in Isolation und sozialer Enthaltsamkeit zu üben, haben die Behörden noch vor einigen Tagen daran gearbeitet, ein sowieso schon menschenunwürdiges und gesundheitsgefährdendes Lager mit weiteren ca. 120 Menschen zu belegen.“ Hunderte Menschen in Traiskirchen seien damit „sehenden Auges einem lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt“ worden.

Die Initiative fordert nun, alle Menschen aus dem Lager zu evakuieren und in Privatwohnungen in häuslicher Quarantäne sicher unterkommen zu lassen. Das Recht auf unversehrte Gesundheit und auf Zugang zu den dafür notwendigen Ressourcen müssen für alle gleichermaßen Menschen gelten.

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