Mehrere zehntausend auf der Regenbogenparade, rund 150 beim Fundamentalisten-Aufzug. Eine Bildreportage.
Am Samstag fand in Wien die 20. Regenbogen Parade statt. Das Motto war diesmal „Grenzen überwinden“, wobei ausdrücklich auch auf die Situation von Flüchtlingen Bezug genommen wurde. Gleichzeitig war auch das Massaker von Orlando ein wichtiges Thema, am Eingang zum Votivpark wurde unter dem Motto Liebe ist stärker“ ein Gedenk-Ort eingerichtet, wo Blumen niedergelegt wurden und Kerzen angezündet werden konnten.
Entstanden ist die Regenbogenparade in Erinnerung an die tagelangen Straßenkämpfe in der Christopher Street in New York, daher auch der internationale Name Christopher Street Day (CSD). Ende der 1960er führte die US-amerikanische Polizei regelmäßig Razzien in Schwulen und Tansgender-Lokalen durch. Besonders betroffen waren dabei Lokale der schwarzen schwulen Community.
Als die Polizei am 27. Juni 1969 eine der üblichen Razzien gegen die Bar „Stonewall Inn“ im New Yorker Alternativ-Viertel Greenwich durchführte, wehrten sich die Betroffenen und es begannen tagelange militante Auseinandersetzungen mit der Polizei. Eine Augenzeugin berichtet, dass rund 70 % der Kämpfenden schwarz oder hispanic waren.
An der Regenbogenparade in Wien nahmen heuer bei prächtigem Wetter mehrere zehntausend Menschen teil. Unmittelbar zuvor hatten sich bei der Wiener Albertina rund 150 extrem rechte katholische FundamentalistInnen getroffen. Unter den Rednern waren unter anderem Ex-Pegida Lachnummer Georg Nagel sowie Kurzzeit-ÖVP-Abgeordneter Marcus Franz. Rund 100 AntifaschistInnen demonstrierten gegen die Kundgebung der FundamentalistInnen.