Der TV-Moderator Pete Hegseth soll künftig für das US-Militär verantwortlich sein. Das wünscht sich Donald Trump. Die Tattoos von Hegseth verraten seine einschlägige christlich-rechte Gesinnung.

Sobald Pete Hegseth seinen Oberarm zeigt, wird seine politische Agenda offensichtlich. Denn dort hat der designierte US-Verteidigungsminister die Parole „Deus Vult“ tätowiert, auf Deutsch: „Gott will es“. Es war die Parole der Kreuzzüge, einer Serie von brutalen christlichen Feldzügen für Reichtum und Land.

Bild: Instagram / Hegseth

Nach der christlichen Eroberung Spaniens etwa wurden zehntausende Muslim:innen und Jüd:innen aus ihrer Heimat vertrieben, zum Konvertieren zum Christentum gezwungen oder ermordet. Heute verwenden extreme Rechte die Parole „Deus Vult“ – übrigens auch in Österreich und Deutschland: So wurde ein Banner mit dieser Aufschrift unter anderem auf einem Corona-Aufmarsch der FPÖ im Dezember 2021 mitgeführt.

Und exakt diese Parole für den mörderischen christlichen Eroberungskrieg trägt auch Hegseth am Arm. Und wenn es nach Donald Trump geht, soll der 44-jährige Ex-Soldat künftig Verteidigungsminister der USA werden – und damit verantwortlich für das US-Militär und die Kriege der USA.

Passend dazu trägt Hegseth, bisher Moderator beim rechten TV-Sender Fox, auf der Brust ein sogenanntes Jerusalemkreuz. Dieses Kreuz wird heute von verschiedenen christlichen Strömungen verwendet, es muss also nicht einschlägig sein.

Doch das Jerusalemkreuz war auch die Fahne des christlichen Königreich Jerusalem nach der Eroberung der Stadt durch die Kreuzritter. Auch hier also die direkten Bezüge auf die christlichen Eroberungskriege.

Bild: Instagram / Hegseth

Hegseths christlich-reaktionäre Gewaltfantasien zeigt auch noch ein weiteres Tattoo am Unterarm: Ein Schwert, umrandet von einem Kreuz. Offensichtlich ist es ein Hinweis auf den Vers Matthäus 10,34 aus der Bibel: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“

Bild: Instagram / Hegseth

Und schließlich trägt Hegseth noch ein weiteres aktuelles und einschlägiges Symbol: Die sogenannte „Join, or Die“-Schlange – eine passende Übersetzung wäre wohl „Zusammenhalten oder sterben“. Ursprünglich war diese Schlange eine Karikatur von Benjamin Franklin, einem der „Gründerväter“ der USA. Die Karikatur sollte die Uneinigkeit der damaligen britischen Kolonien in Amerika zeigen.

Bild: Instagram / Hegseth

Bald wurde die Klapperschlange ein Symbol im Kampf für die Unabhängigkeit der USA. Sie fand sich dann auch auf der zeitgenössischen „Gadsden flag“, benannt nach dem US-amerikanischer Offizier und Politiker Christopher Gadsden (1724 – 1805). Doch heute wird die (meist gelbe) Gadsden-Flagge mit der Aufschrift „Don’t Tread on Me“ („Tritt nicht auf mich“) vor allem von extremen Rechten verwendet.

Und auch dieses Symbol wurde international übernommen: Bei extrem rechten Aufmärschen in Österreich und Deutschland wird die Gadsden-Flagge samt Schlange inzwischen regelmäßig mitgeführt, ich habe das immer wieder dokumentiert. Hier habe ich für euch die wichigsten extrem rechten Symbole entschlüsselt:

Und Hegseth zeigt nicht nur sich selbst mit einschlägigen Tattoos. Sogar seinen Sohn präsentiert er mit (hoffentlich nur aufgemalten) Symbolen. Das Kind trägt auf einem Foto, das Hegseth auf Instagram veröffentlicht hat, ein Jerusalem-Kreuz auf der Brust. Und das Kind zeigt, so wie der Vater, eine automatische Waffe samt US-Flagge am Arm. Das Gesicht des Kindes ist im Original dabei nicht einmal unkenntlich gemacht, das habe ich hinzugefügt.

Bild: Instagram / Hegseth

Ihr wollt wissen, wie der vermutlich nächste US-Verteidigungsminister tickt und was von ihm zu erwarten ist? Seht euch seine Tattoos an. Es ist eine gefährliche Drohung – buchstäblich für die gesamte Welt.

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