Der oder die TäterInnen sind vermutlich Angehörige des rechtsextremen Teils der Fanszene der Wiener Austria. Der FK Austria Wien muss endlich entschlossen gegen Rechts handeln.

Am vergangenen Freitag trafen in einer Zweitliga-Begegnung der Waldviertler Club SV Horn sowie die Young Violets aufeinander, die zweite Mannschaft des FK Austria Wien. Doch die fußballerische Begegnung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits kaum mehr Bedeutung.

Denn in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatten Neonazis das Stadion des SV Horn sowie Straßenschilder in Horn und dem nahe gelegenen Eggenburg mit zahlreichen neonazistischen Symbolen beschmiert. Das berichten die Bezirksblätter.

Screenshot: Bezirksblätter

Auf den Bildern zu sehen sind unter anderem Hakenkreuze, die Worte „Sieg Heil“ sowie die Aufschrift „HH 88“. Der Buchstabencode 88 steht in neonazistischen Kreisen für Heil Hitler: Die Zahl 8 ist der achte Buchstabe im Alphabet, also das „H“.

Die Spur, die die Täter gelegt haben, ist dabei klar. Neben den neonazistischen Symbolen wurden auch die Worte „Austria Wien“ sowie mehrmals die Buchstabenkombination FAK gesprüht – die Abkürzung der Wiener Austria. Alle Verschmutzungen sind in violetter Farbe angefertigt, der Farbe der „Veilchen“ aus Wien-Favoriten.

Bereits seit Jahren hat die Austria ein Problem mit Neonazis innerhalb ihrer Fankurve, die insbesondere von der führenden Fangruppe „Fanatics“ hofiert werden. Auf diesem Video ist etwa der Vorsänger der „Fanatics“ inmitten eines Pulks zu sehen, aus dem die Losung: „Rassist, Faschist, Hooligan“ gebrüllt wird.

 

Ich habe dazu auch schon zahlreiche Recherchen veröffentlicht. Die neonazistischen Schmierereien sind gleichzeitig eine neuerliche Attacke auf die jüdisch geprägte Tradition des Vereins.

Insbesondere der Verein ist nun zum Handeln aufgefordert. Die Austria ist zwar bemüht, sich von den extremen Rechten in ihrer Fankurve abzugrenzen und setzt immer wieder symbolische Akte. So ist etwa im November 2018 ein umfangreiches Buch zur Aufarbeitung der Geschichte der Austria im Nationalsozialismus erschienen.

Bild: Michael Bonvalot

Die Austria steckt gleichzeitig in einer Zwickmühle. Teile der aktiven Fanszene arbeiten offen mit Neonazis zusammen, andere ziehen sich angeekelt zurück. Der Verein trägt diesen Konflikt nicht offen aus, positioniert sich nicht politisch und unterstützt die antifaschistischen Fans nicht aktiv.

Je länger die Verantwortlichen warten, desto schwieriger wird es. Es reicht einfach nicht, sich zum wiederholten Mal mit einer Stellungnahme zu distanzieren. Notwendig sind klare und eindeutige Schritte, um die Nazis und die Milieu aus dem Stadion der Austria zu entfernen. Das ist die Austria nicht nur in ihrer Tradition, sondern auch ihren zahlreichen antifaschistischen Fans schuldig.

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