Das rechte Kreml-Regime greift gezielt Krankenhäuser, Ersthelfer:innen und medizinische Einrichtungen an. Die europäischen Putin-Verbündeten sind für diese Kriegsverbrechen mitverantwortlich.
Es sei ein „düsterer Meilenstein“. Das sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am „Welttag der humanitären Hilfe“ zu den russischen Angriffen auf das ukrainische Gesundheitswesen. Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 dokumentiert die WHO solche Angriffe.
Am 19. August hat die WHO nun eine erschreckende Zwischenbilanz veröffentlicht: Russland hat seit Beginn des Angriffs bereits 1940 Gesundheitseinrichtungen attackiert – in vielen Fällen offensichtlich bewusst und gezielt. Es sei die bisher höchste Zahl, die die WHO jemals „bei einer humanitären Notlage weltweit verzeichnet“ hätte.
Kinder sterben durch russische Raketen
Erst am 8. Juli 2024 traf ein großer Angriff mit Raketen die Kinderklinik Ochmatdyt in Kiew. Es ist eines der größten Kinderkrankenhäuser des Landes. Mindestens drei Menschen sind dabei gestorben, darunter ein kleiner Junge. „Ein Teil des Krankenhauses wurde zerstört und in einem anderen gab es einen Brand. Es sind wirklich schwere Schäden entstanden – vielleicht 60 bis 70 Prozent des Krankenhauses“, sagt nach der Attacke Lesia Lysytsia, eine Ärztin im Krankenhaus, zur BBC.
Und das ist nur ein Beispiel. Im November 2022 etwa wurde ein Neugeborenes getötet, als ein Raketenangriff ein Entbindungsheim in der Stadt Wilna in der Oblast Saporischschja traf, sagte der Bürgermeister damals gegenüber dem US-Sender ABC News.
Das sind keine Unfälle
Die WHO stellt auch neue und sehr eindeutige Muster im Verlauf der Angriffe fest. Denn die bestätigten Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen hätten seit Dezember 2023 deutlich zugenommen. Nun finden sie fast täglich statt. Und das zeigt, dass es sich hier eben nicht um sogenannte Kollateralschäden handelt, also versehentliche Treffer. Sondern um gezielten Beschuss. Dafür gibt es auch noch einen weiteren deutlichen Beleg.
„Im Jahr 2024 beobachten wir viele Doppelangriffe“, sagte Dr. Jarno Habicht, WHO-Vertreter in der Ukraine. Das bedeutet: Zuerst wird beispielsweise ein Krankenhaus beschossen. Und kurz danach gibt es einen weiteren Angriff auf die Ersthelfer:innen. „Wir verlieren Kollegen – Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Krankenschwestern, Ärzte, Sanitäter. In diesem Jahr wurden auch viel mehr Mitarbeiter des Gesundheitswesens verletzt als zuvor“, sagt Habicht.
Gezielte Angriffe auf das medizinische Personal
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Laut WHO-Daten sei die Wahrscheinlichkeit, dass Ersthelfer:innen und Krankentransporter bei Angriffen Schaden erleiden, sogar dreimal höher als beim übrigen Gesundheitspersonal. Die Daten zeigen dabei auch einen deutlichen Anstieg der Opferzahlen. 2023 hatte die WHO noch 24 Todesfälle bei Gesundheitspersonal und Patient:innen dokumentiert. Heuer sind bereits in den ersten 7,5 Monaten insgesamt 34 Menschen bei Angriffen auf das Gesundheitswesen getötet worden.
Auch die Zahl der Verletzten steigt immer weiter an: 2024 wurden bereits 229 Personen teils schwer verletzt. Auch das sind bereits mehr als im gesamten vergangenen Jahr und auch im Jahr 2022.
Menschen leiden unter fehlender Versorgung
Und es geht nicht nur um direkte Angriffe: Durch die permanenten Attacken ist der Zugang zur Gesundheitsversorgung für Gemeinden in der Nähe der Frontlinien weitgehend eingeschränkt. Es erhöht das Risiko von Erkrankungen und Todesfällen für die Bevölkerung dramatisch. Dazu wurden seit Februar 2022 laut WHO durchschnittlich 200 Krankenwagen pro Jahr bei Artillerieangriffen beschädigt oder zerstört. Doch ohne Krankenwagen sind auch keine Transporte ins Krankenhaus bei akuten Erkrankungen oder Verletzungen möglich.
Die russischen Attacken auf das Gesundheitswesen der Ukraine sind kein Unfall und kein Zufall. Sie sind eine bewusste Strategie des rechten Kreml-Regimes unter Diktator Wladimir Putin. Alle Parteien in Europa, die weiter mit Russland verbündet sind, sind auch für diese Kriegsverbrechen voll verantwortlich.
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