FPÖ-Chef Strache bezeichnet den Schönheitschirurgen Arthur Worseg seit Jahren als seinen Freund. Der führt eine private Klinik in Wien-Währing. Mit den Umstellungen bei der Sozialversicherung werden nun öffentliche Gelder der Versicherten in die noble Privatklinik umgeleitet.
Die Nobelklinik wollte bereits seit Jahren in den Fonds der Privatkrankenanstalten (PRIKRAF) aufgenommen werden, aus dem Privatspitäler mitfinanziert werden. Bisher wurde das abgelehnt, weil in Worsegs Klinik primär Schönheits-OPs angeboten werden. ÖVP und FPÖ wollen das nun ändern. In einem Entwurf der Regierung werden nicht nur die Mittel für den PRIKRAF erhöht, sondern es soll auch die Klinik in Währung aufgenommen werden.
Dabei geht es um viel Geld. Der Fonds wurde 2002 unter der damaligen scharz-blauen Regierung ins Leben gerufen. Finanziert wird er von den Sozialversicherungsträgern, bezahlt werden sollen Kosten, die Privatspitälern entstehen, wenn sie Notfallbehandlungen durchführen. 2017 zahlten die Sozialversicherungsträger laut Vienna.at 121,5 Mio. Euro in den Fonds ein, rund zwei Drittel davon die Gebietskrankenkassen.
Ab 2019 sollen die Mittel für private Klinik nach den Wünschen von ÖVP und FPÖ nochmals um 14,7 Mio. Euro erhöht. Der Fonds soll dann inklusive der bis dahin prognostizierten Valorisierungen mit knapp 146 Mio. Euro dotiert sein. Bis 2026 könnte sich dieser Betrag laut Prognoserechnungen von Sozialversicherungsexperten sogar auf 185,5 Mio. Euro erhöhen, berichtet das SPÖ-Portal konstrast.at.
Gelder der Versicherten sollen also künftig in noch größerem Ausmaß in private Kliniken gehen – die zumeist nur den besonders Wohlhabenden offen stehen. Auch die private Schönheitsklinik Währing würde von der Neuordnung massiv profitieren – und damit vermutlich auch Klinikleiter und Strache-Freund Arthur Worseg.