Nachdem Schwarz-Blau in Oberösterreich Zwangsbeiträge in den Kindergärten einführte, werden im ganzen Bundesland massenhaft Kinder von der Betreuung abgemeldet.

In Steyr etwa wurden bereits die Hälfte der Kinder von der Nachmittagsbetreuung abgemeldet, in Wels rund ein Drittel, nachdem die schwarz-blaue Landesregierung Beiträge für die Nachmittagsbetreuung eingeführt hatte. Im FPÖ-regierten Wels spricht sogar die FPÖ davon, dass zehn Prozent der Abmeldungen aus finanziellen Gründen erfolgt seien – es darf davon ausgegangen werden, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt. In bis zu 30 kleineren Gemeinden soll die gesamte Nachmittagsbetreuung der Kinder wackeln, berichtet der Standard.

Für die Kinder bedeutet das künftig eine weit schlechtere pädagogische Betreuung, denn gemeinsame Zeit im Kindergarten ist für die Sozialisation eines Kindes extrem wertvoll. Kinder mit Migrationshintergrund sind doppelt betroffen, die nun vor dem Schuleintritt schlechter Deutsch lernen werden.

Das ist besonders zynisch, heften sich doch gerade ÖVP und FPÖ die Forderung von Deutsch vor Schuleintritt auf die Fahnen. Sie wollen sogar Ghettoklassen für jene Kinder schaffen, die noch nicht genug Deutsch können. Pädagogisch ist das übrigens völlig absurd, denn der Spracherwerb funktioniert klarerweise am besten gemeinsam mit MuttersprachlerInnen.

Auch Personalkürzungen sind die Folge der schwarz-blauen Gebührenpolitik. Bereits jetzt wird bekannt, dass Menschen gekündigt werden sollen, dass befristete Dienstverhältnisse nicht verlängert werden und Stunden gekürzt werden.

Leidtragende dieser Maßnahme sind auch all jene, die nun die Betreuung der Kinder wieder privat übernehmen müssen. Das betrifft vor allem Frauen, insbesondere Mütter und Großmütter. Sie werden zurück an Heim und Herd gedrängt, für ÖVP und FPÖ offenbar kein Problem. Es könne eben nicht sein, dass sich die Eltern „zurücklehnen“, erklärt die Welser FPÖ-Stadträtin Josseck-Herdt ihr Menschen- und Frauenbild. Die Nebel lichten sich. Das ist Schwarz-Blau.

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