In einschlägigen Gruppen auf Telegram kursieren die Kontrollpläne der Tiroler Polizei für den Quarantäne-Bezirk Schwaz.

Für den Tiroler Bezirk Schwaz gilt nach einem massiven Anstieg der Corona-Fälle seit Donnerstag eine Ausreisetestpflicht. Wer den Bezirk verlassen möchte, muss sich testen lassen. Die Polizei hat dazu 14 Kontrollpunkte eingerichtet, wie der Tiroler ORF berichtet.

Das Problem: Diese Kontrollpunkte sind inzwischen in den einschlägigen Gruppen der Corona-LeugnerInnen bekannt. Auf der Social-Media-Plattform Telegram, die inzwischen die zentrale Plattform dieser einschlägigen Kreise ist, wurde gestern Abend in einer Gruppe eine komplette Liste aller Kontrollpunkte veröffentlicht. Kommentar zur geleakten Liste: „hab ich zugespielt bekommen“.

Stefan Eder, Pressesprecher der Tiroler Polizei, bestätigt mir gegenüber die Echtheit, es sei ein „authentisches Dokument“. Das Kontrollkonzept sei danach „in Absprache mit den Gesundheitsbehörden sofort überarbeitet“ worden (wäre das Konzept noch aktuell, hätte ich hier selbstverständlich keinen Screenshot veröffentlicht).

Wie kommt das Konzept zu den LeugnerInnen?

Die entscheidende Frage ist nun aber, wie dieses Kontrollkonzept der Tiroler Polizei in die einschlägigen Gruppen von Corona-LeugnerInnen gekommen ist.

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Der Pressesprecher der Polizei sagt, dass das Konzept auch außerhalb der Polizeiorganisation „einem breiten Teilnehmerkreis“ zugänglich gewesen sei. Die Tiroler Landesregierung hat mir gegenüber eine Stellungnahme angekündigt, die noch nicht eingetroffen ist.

Offensichtlich ist aber bereits jetzt, dass es – entweder bei der Tiroler Polizei oder bei den sonstigen zuständigen Einrichtungen – zumindest eine Person gibt, die vertrauliche Informationen zur Eindämmung der Pandemie an Corona-LeugnerInnen weitergeben. Dass die Sympathien bei Teilen der Tiroler Polizei wohl eher bei den Corona-MarschiererInnen liegen als etwa bei linken GegendemonstrantInnen, ist jedenfalls bereits jetzt offensichtlich.

So schrieb die Innsbrucker Polizei nach einem Aufmarsch am ersten Jänner in einer Presseaussendung: „Es kristallisierten sich letztlich zwei Seiten heraus, nämlich auf der einen Seite die Coronamaßnahmenkritiker, die (augenscheinlich) aus rund 800 DurchschnittsbürgerInnen mit Kindern und Haustieren bestanden, und auf der anderen Seite die Linksautonomen, die aus rund 100 zum Teil amtsbekannten und demonstrationserprobten Aktivisten bestanden.“ Die politische Schlagseite im Tonfall dieser Aussendung ist offensichtlich.

Die Tiroler Landesbehörden wie auch die Tiroler Polizei sind durchgehend von der ÖVP dominiert. Bereits seit Beginn der Pandemie zeigt sich laufend, welche Probleme damit einhergehen. Und nun werden auch noch Quarantäne-Pläne in einschlägige Gruppen geleaked. Darüber müssen wir reden.

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